Projekte

Auf dieser Seite werden die Projekte unseres Vereins beschrieben, es sind dies:

– Exkursionen
– Winterfütterung
– Nistkästen
– Naturlehrpfad

Exkursionen

Eine unserer spannendsten und auch bekanntesten Tätigkeit, ist die Organisation und Durchführung der alljährlichen Pfingstmontagsexkursion. Wir, sowie zahlreiche interessierte Personen aus dem ganzen Land und der Umgebung, starten in den frühen Morgenstunden und lassen uns von Experten viel Interessantes über die Vogelwelt erklären und zeigen. Wir teilen uns dafür in vier bis fünf Gruppen auf und verteilen uns über die Gebiete des Rhein- und Kanaldammes, dem Naturschutzgebiet und manchmal auch dem Siedlungsgebiet von Ruggell.

Jedes Mal können wir meist über 60 verschiedene Vogelarten sehen oder hören. Dazu kommt noch die interessante Pflanzenwelt und nicht selten kreuzt ein Reh oder ein Hase den Weg der meistens über 100 begeisterten Exkursionsteilnehmer! Danach gibt es für alle Teilnehmer beim gemütlichen Zusammensitzen ein Frühstück.

Auch während dem Jahr organisieren wir für unsere Vereinsmitglieder Exkursionen, die wir dann mit einem gemütlichen Grillabend abschliessen!

Gerne nehmen wir auch an den von den Schwestervereinen organisierten Exkursionen in Mauren, Schaan, Vaduz und Balzers teil. Die Durchführung dieser Exkursionen sehen wir als eine sehr wichtige Aufgabe. Dadurch können wir das Interesse der Bevölkerung für die Natur bzw. die Vogelwelt wecken und diese dafür sensibilisieren. Wer die Vielfalt erkennt und schätzen lernt, ist meistens auch bereit, sich dafür einzusetzen.

Winterfütterung

Unsere Mitglieder beim Verpacken von Futterklötzen

Während den Wintermonaten treffen wir uns rund zehn Mal um gemeinsam Vogelfutter herzustellen. Aus Mehrkornflocken, Sonnenblumenkernen und heissem Rinderfett produzieren wir in gut eingespielter Zusammenarbeit das begehrte Futter.

Das Mengenverhältnis der Rohstoffe und der Arbeitsablauf haben sich über die langen Jahre bewährt und wurden nicht verändert. Wenn das Futter ausgekühlt ist, kommt ein weiterer Trupp um das Futter einzupacken und lieferfertig zu machen.

Die Winterfütterung ist kein Vogelschutzprogramm. Seltene und gefährdete Arten kommen kaum ans Futterhaus. Futterstellen bieten aber eine sehr gute Gelegenheit, Vögel aus der Nähe zu beobachten. Ein Futterhaus ermöglicht somit schöne Naturerlebnisse und eine Sensibilisierung für die Umwelt. Wer hat sich nicht schon am bunten Treiben am Futterhaus erfreut?

Kleinspecht am Futterhaus

Mit dem Erlös aus dem Vogelfutterverkauf finanzieren wir die von uns hergestellten und aufgehängten Nistkästen, diverse Vereinsanlässe und unterstützen verschiedene Naturschutzprojekte.

Nistkästen

Künstliche Nisthilfen sind für die Vögel von zentraler Bedeutung. Aufgrund von intensivierter Nutzung von Forsten und dem Rückgang von Bäumen wie Eichen oder Hochstämmen ist das Angebot von natürlichen Nisthöhlen viel geringer als noch vor ein paar Jahrzehnten. Nistkästen ersetzten diese. Die Tatsache das fast alle unserer Nistkästen Jahr für Jahr besetzt sind, belegt deren Wichtigkeit.

Nistkasten reinigen

Doch nicht nur zur Brutzeit, sondern auch im Winter sind sie von essenzieller Bedeutung. Viele Vögel nutzen sie als geschützten Schlafplatz, was je nach strenge des Winters ihr Überleben sichern kann. Die damit einhergehende Verschmutzung ist auch der Grund, warum wir die Nistkastenreinigung zum Jahresbeginn durchführen: damit sie bei Brutbeginn noch einigermassen sauber sind. Denn durch die Verunreinigung durch Kot oder verfaulte Eier oder tote Jungvögel vom Vorjahr etc., kann die neue Brut mitsamt den adulten Tieren im neuen Nest durch Parasiten oder Krankheiten komplett ausgelöscht werden. Nistkästen können also durch Vernachlässigung oder mangelhafte Reinigung schnell zur Todesfalle werden, dem genauen Gegenteil davon, weshalb sie aufgehängt werden.

Wir betreuen im Moment knapp 300 Meisenkästen, 4 Schleiereulenkästen, 4 Turmfalkenkästen und 1 Waldkauzkasten. Diese Nisthilfen werden von den verschiedensten Vogelarten bewohnt. So brüten Kohl-, Blau-, Tannen- und Sumpfmeisen, Kleiber, Feld- und Haussperling und ab und zu ein Zaunkönig in unseren Meisenkästen. Auch andere Arten wie Wespen, Hornissen und Mäuse und selten ein Siebenschläfer nutzten diese schon. Während es in den Eulenkästen mit Ausnahme eines Turmfalken noch keinen Brutnachweis gab, sind die Turmfalkenkästen meist komplett besetzt.

Tipps zum Aufhängen eines Meisenkasten:

  1. Nistkästen sollten nach Osten ausgerichtet aufgehängt werden. So werden sie von der aufgehenden Sonne gewärmt, sind aber in der grössten Hitze des Tages wieder im Schatten.
  2. Es sollten keine Stöcke, Äste oder Ähnliches vor dem Einflugloch sein. Prädatoren wie zum Beispiel Marder oder Katzen könnten auf diesen den Altvögeln auflauern.
  3. Falls das Einflugloch plötzlich „zugemauert“ ist, wurde der Nistkasten von einen Kleiber bezogen. Dieser baut auch kein Nest, sondern legt den Boden lediglich mit Rindenstückchen aus.
  4. Wenn ein Specht versucht das Loch zu vergrössern um den Nistkasten zu nutzen, hilft ein dünnes Metallplättchen rund um das Einflugloch.
  5. Nistkästen sollten jährlich herausgeputzt und desinfiziert (zum Beispiel mit einem Bunsenbrenner kurz ausgebrannt) werden, um Parasiten zu entfernen. Die geeignetste Zeit dafür sind die Monate Januar und Februar

    Meisenkasten

Es gibt verschiedene Arten von Nistkästen, welche an verschiedene Vogelarten angepasst sind. Die bekanntesten sind die schon erwähnten Meisenkästen. Diese werden von Höhlenbrütern belegt und ersetzen natürliche Baumhöhlen. Genutzt werden sie je nach Standort und Grösse von Meisen, Schnäppern, Sperlingen, Staren und Kleiber.

Ein anderer Typ von Nistkästen sind diejenigen von Halbhöhlenbrütern. Hausrotschwanz und Bachstelze sind wohl die bekanntesten Arten, welche diese benutzen. Diese Arten nehmen keine geschlossenen, sondern lediglich in halb offene Nisthilfen an.

Bekannt sind auch die Schwalbennester. Hier gibt es zwei Typen. Die Mehlschwalbennester, welche geschlossen sind und idealerweise unter dem vorstehenden Dach aufgehängt werden. Das andere sind Rauchschwalbennester. Diese sind halb offen und Rauchschwalben brüten bevorzugt in Ställen, wo die Nester von den Tieren gewärmt werden. Beide Arten sind Kolonienbrüter, dass heisst, es brüten immer mehrere Paare nebeneinander, weshalb auch immer mehrere Nester aufgehängt werden sollten.

Vor allem die Mehlschwalben sind auf künstliche Nester angewiesen. Normalerweise zimmern Mehlschwalben mit feinem Schlamm und ihrem Speichel als Kleber ihre Nester selbst. Durch Verschmutzungen hat der Schlamm jedoch meist eine andere Konsistenz und der Speichel der Mehlschwalbe hält das Nest nicht mehr so gut zusammen, was oft dazu führt, dass die Nester während der Brutzeit herunterfallen. Rauchschwalben haben einen stärkeren Speichel und verarbeiten oft Strohhalme mit.

Auch kommen Rauchschwalben etwa ein bis zwei Monate vor den Mehlschwalben aus ihrem Winterquartier zurück. Neben diesen Nistkästen gibt es noch eine Reihe weiterer, Art spezifischer Nisthilfen wie beispielsweise Wiedehopfkästen, Baumläuferkästen, Schleiereulenkästen, Turmfalkenkästen, Wasseramselkästen, usw.

Naturlehrpfad

Im Frühjahr 2009 wurde  der erste Naturlehrpfad unseres Vereins fertiggestellt. Er verlief entlang des Mühlbachs in Ruggell, vom Industrieseelein/Sportpark bis auf die Höhe des Bangshofes. 2015 wurde dieser Naturlehrpfad von Grund auf erneuert. Grössere Tafeln mit integrierten Wildbienen-Nisthilfen informieren nun am selben Standort über die lokale Fauna und Flora. Damit der Naturlehrpfad immer aktuell bleibt und dem breiten Artenspektrum gerecht werden kann, werden die Informationstafeln jährlich ausgetauscht.